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Fahrradwissen

Das Laufrad: Motor für die Entwicklung deines Kindes

Sarah Schwarz

Schwung holen, Beine hoch und durch die Welt cruisen! Der erste Kontakt mit zwei Rädern passiert heute bereits in ganz jungen Jahren – mit dem Laufrad.


Fahrräder mit wackeligen Stützrädern sind ein Ding der Vergangenheit. Laufräder dagegen werden in den letzten Jahren immer beliebter, denn schon die Kleinsten können Bekanntschaft mit dem Gefährt machen – und das lohnt sich! Denn das Laufrad ist die ideale Vorstufe für das Radfahren und ein Motor für vieles mehr:

Bewegungsdrang

Bereits beim Krabbeln und Robben nimmt die Neugierde, Bewegungsfreude und Entdeckungslust deines Kindes mit jedem Tag zu. Steht dein Kind erst einmal stabil auf zwei Beinen, kannst du seinen wachsenden Bewegungsdrang mit dem Laufrad optimal fördern. Kinder können sich dabei richtig austoben und erweitern spielerisch und mit allen Sinnen ihr Bewegungsrepertoire. Das bringt Spaß und sorgt für die nötige Abwechslung.

Einmal gelernt, nie mehr verlernt

Das Laufrad bereitet dein Kind stressfrei und spielerisch auf das spätere Radfahren vor.
Es schult deinem Kind nicht nur die wichtigsten Grundfertigkeiten wie Gleichgewichthalten, Lenken und Bremsen, sondern auch, wie es die vielfältigen Bewegungsabläufe koordiniert – so entsteht ein eigenes Bewegungsgedächtnis! Zudem entwickelt dein Kind ein gutes Gefühl für Kurven und Geschwindigkeiten.
Ist der Moment für den Umstieg auf das Fahrrad gekommen, hat dein Kind schon richtig viel Vorarbeit geleistet. Und das in die Pedale treten wird zum Kinderspiel!

Sicherheitserziehung

Das Laufrad ermöglicht deinem Kind schon sehr früh, aktiv am Straßenverkehr teilzunehmen (natürlich nur am Gehsteig) und wichtige Erfahrungen zu sammeln. Mach dein Kind mit verschiedenen Situationen und dem richtigen Umgang vertraut: Wo lauern Gefahren? Wie reagiert man richtig? Bedenke dabei, dass Kinder je nach Entwicklungsstand und Alter noch eine ganz andere Wahrnehmung haben als Erwachsene. So sind etwa ihr Seh- und Hörvermögen noch nicht voll entwickelt, sie haben eine höhere Reaktionszeit und noch kein direktes Gefahrenbewusstsein. Daher ist dein Kind auf deine Aufmerksamkeit und Vorsicht angewiesen. Mehr zu diesem Thema kannst du hier nachlesen.

Fitnesstraining

Laufradfahren steigert die körperliche und geistige Fitness. Bei jeder Bewegung verbraucht dein Kind Energie; Herz und Muskeln werden gestärkt, weil sie besser durchblutet und angeregt werden. Generell geht bewegten Kindern nicht so schnell die Puste aus und sie sind psychisch ausgeglichener.

Motorische und kognitive Entwicklung

Das Laufrad fördert die motorischen und geistigen Fähigkeiten deines Kindes. Gerade in den ersten Lebensjahren ist der Lernzuwachs von Kindern enorm – sie lassen sich gerne auf Neues ein und versuchen, Herausforderungen selbstständig zu lösen. Durch das stete Wiederholen von Bewegungen trainiert dein Kind seine Motorik und speichert die neuen Prozesse im Gehirn ab. So lernt es, seinen Körper einzuschätzen und wird immer geschickter und sicherer in der Bewegung. Außerdem können Kinder, die sich im Alltag viel bewegen, neue Situationen besser erfassen, sich besser im Raum orientieren und länger auf etwas konzentrieren. Dadurch werden komplexe Abläufe, wie Radfahren, überhaupt möglich.

Sprachentwicklung

Wusstest du, dass Fortschritte der Grob- und Feinmotorik auch grundlegende Voraussetzungen für die Entwicklung der Sprache sind? Kinder nehmen Umweltreize mit ihren Sinnesorganen auf, verarbeiten sie und reagieren darauf, das heißt sie kommunizieren – zunächst non-verbal später verbal. Durch die selbstständige Fortbewegung steigt die Entdeckerlust deines Kindes – es möchte die Umgebung auf eigene Faust erkunden und Dinge benennen. Das Ergebnis: Der Wortschatz und das Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten wachsen.
Übrigens, auch zum Sprechen selbst ist eine entwickelte Sprechmotorik nötig. Verschiedene Muskeln und die Sprechorgane wollen aktiviert und koordiniert werden.

Erfolg und Misserfolg

Zu Beginn nützt dein Kind das Laufrad vielleicht wie ein Spielzeug und schiebt es lieber nur herum. Sitzt dein Kind aber erst einmal im Sattel, erzielt es ungezwungen und schnell erste Erfolge – das ist ganz wichtig, wenn sich Kinder an neue Aufgaben wagen. Denn Erfolge sind positive Erfahrungen, die das Selbstbewusstsein stärken und mehr Vertrauen in den eigenen Körper und seine Fähigkeiten schaffen. Gleichzeitig lernt dein Kind aber auch mit Rückschlägen und Misserfolgen umzugehen. Kleine Stürze und aufgeschürfte Knie werden vorkommen und gehören zum Lernprozess dazu. Motiviere dein Kind einfach mit aufmunternden Worten und erkläre ihm, wie es den Sturz hätte vermeiden können.

Selbstständigkeit

Schon die Kleinsten sitzen selber am Steuer und werden richtig mobil. Sie können selbstständig längere Strecken zurücklegen, erleben neue Abenteuer und ihr Bewegungsradius wächst: längere Spaziergänge, der Weg zum Kindergarten und Freunden werden möglich. Das bringt auch dir Vorteile. :)

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