Kinderrad kaufen – Neu oder gebraucht?

Kein Kratzer im Lack, frische Reifen und Bremszüge, die Kette glänzt – so unwiderstehlich ist ein neues Fahrrad. Daneben das gebrauchte Rad mit etwas Schmutz auf der Kette und kleinen Rostkappen auf den Schrauben – immerhin hat es schon einige Kilometer auf dem Buckel.
Vielleicht bist du gerade auf der Suche nach einem Fahrrad für dein Kind und noch unschlüssig, ob es ein neues werden soll oder es auch ein gebrauchtes noch tut. Um dir eine kleine Hilfestellung zu geben, haben wir uns die Vor- und Nachteile von neuen und gebrauchten Kinderrädern angeschaut und haben auch ein paar Tipps, was du beim Kauf eines gebrauchten Kinderrades beachten solltest.
Neu ist neu
Der Kauf eines neuen Kinderrades ist schon ein besonderer Moment, für dich und dein Kind. Egal ob online oder beim Fachhändler, diese Plus- und Minuspunkte bringt euch ein neues Rad:
+ An erster Stelle ist ein neues Rad natürlich top in Schuss. Als Eltern habt ihr die Sicherheit, dass euer Kind mit einem verlässlichen Begleiter unterwegs ist.
+ Solltest du später doch einen Defekt feststellen, der auf einen Mangel zum Zeitpunkt der Übergabe zurückzuführen ist, profitierst du von einer Garantie bzw. gesetzlichen Gewährleistung und kannst das Rad innerhalb eines bestimmten Zeitraums zurückgeben oder umtauschen.
+ Euch steht ein umfassendes Angebot zur Verfügung, das bedeutet ihr müsst keine Kompromisse in puncto Größe und – meist wichtiger für die Kids – Farbe machen.
+ Eine kompetente Beratung im Fachgeschäft ist unersetzbar, wenn du beispielsweise wenig Vorwissen hast oder einfach noch unschlüssig bist, welches Fahrrad das richtige für dein Kind ist. Der Fachhändler erkennt ruckzuck, ob das Fahrrad deinem Kind passt und hat garantiert auch viele nützliche Tipps für dich.
+ Nicht zuletzt sind die leuchtenden Kinderaugen, wenn ihr das neue Fahrrad beim Fachhändler aussucht oder es geliefert wird und dein Kind vor dem XXL-Karton steht, ein magischer Moment.
– All diese Vorteile kommen natürlich mit einem höheren Preis. Aber vielleicht wirst du ja selbst zum Verkäufer auf einer Kleinanzeigen-Plattform – ein gut gepflegtes, hochwertiges Fahrrad wie unsere woom bikes kannst du um einen guten Preis weiterverkaufen und so kriegst du einen Teil des Neupreises wieder rein.
Gebraucht ist günstiger
Bestimmt hast du auch schon mal nach deinem Wunschobjekt in Online-Marktplätze oder am Flohmarkt gestöbert und vielleicht sogar einen richtigen Glücksgriff gemacht? Vom Pedal bis zum ganzen Fahrrad – das Angebot an Gebrauchtteilen und -rädern ist riesengroß. Welche Vor- und Nachteile birgt nun aber der Kauf eines gebrauchten Kinderrades?
+ Zunächst ist ein gebrauchtes Kinderrad natürlich günstiger, zumindest in der Anschaffung. Zudem hast du auf Online-Marktplätzen eine gute Vergleichsmöglichkeit und kannst bei etwaigen Mängeln am Rad den Preis vielleicht noch ein wenig nach unten handeln.
+ Mit etwas Glück findest du ein gut gepflegtes oder sogar fast unbenütztes Fahrrad in der richtigen Größe und Farbe. Mit noch mehr Glück bietet es ein Fachhändler an – der Vorteil? Dort erhältst du eine kostenlose Beratung und meist auch Garantie.
+ Bastler*innen kommen auf ihre Kosten. Bist du handwerklich geschickt und schraubst gerne selbst an deinem Rad, dann kann auch ein Fahrrad in nicht so gutem Zustand eine Option für dich sein. Ohne Vorwissen würden wir aber stark davon abraten, denn die Sicherheit deines Kindes geht klar vor!
+ Stelle dir vor, dein Kind hat schon sein Traum-Fahrrad auf den Wunschzettel gemalt, nur leider ist es überall ausverkauft. Ein Blick in die Gefilde der Kleinanzeigen kann sich lohnen!
+ Als radelnde Stadtbewohner*in bist du vielleicht auch schon mal Opfer von Fahrraddiebstahl geworden. Der Verlust eines günstigen Gebrauchtrades kann – zumindest für euch Eltern – leichter zu verdauen sein. Apropos: Hier haben wir einige Tipps für dich, wie ihr eure Bikes vor Diebstahl schützen könnt.
– Einige Gebrauchsspuren und Verschleiß, wie Kratzer im Lack, ein abgefahrenes Profil und eine schmutzige Kette sind zu erwarten. Je nachdem, wie gut die/der Vorbesitzer*in ihr/sein Bike gehegt und gepflegt hat, sind weitere Mängel möglich: Wurde das Fahrrad beispielsweise in einer feuchten Umgebung gelagert oder hat es keine regelmäßige Ölkur bekommen, musst du auch mit Rost an der Kette und anderen Bauteilen rechnen. Hier spielt aber auch die Qualität der verbauten Komponenten mit rein.
– Gekauft ist gekauft. In der Regel werden Gewährleistung und Widerrufsrecht von Privatverkäufer*innen explizit ausgeschlossen. Zudem liegt es an der Käuferin bzw. am Käufer zu beweisen, dass das Fahrrad nicht so aussieht wie im Inserat angegeben. Sei dir bewusst, dass es im Falle eines Mangels, also wenn nach den ersten getretenen Kilometern Defekte auftreten, kaum möglich ist, das Fahrrad zurückzugeben.
– Ein Defekt bedeutet meist, dass du die Werkstatt aufsuchen musst. Bei einem billigen Gebrauchtrad können die Kosten für die Reparatur selbst sehr schnell den Wert des Fahrrads übersteigen.
– Bei einer/m Privatanbieter*in bekommst du natürlich keine professionelle Beratung. Umso besser solltest du dich vorab informieren, was ein kindgerechtes Fahrrad ausmacht.
– Eine einfache Bestellung mit Versand durch eine*n Privatverkäufer*in ist eher die Ausnahme, wobei es ohnehin keine gute Idee ist, ein gebrauchtes Fahrrad ohne Besichtigung zu kaufen, wie du gleich erfahren wirst. Unter Umständen musst du dann eine kleine Reise zur Besichtigung des Fahrrads machen – natürlich ohne Garantie, dass es deinem Nachwuchs auch wirklich passt.
So groß das Angebot und so verlockend die teilweise niedrigen Preise sein mögen, auch bei einem gebrauchten Fahrrad ist es das Allerwichtigste, dass es perfekt zu deinem Kind passt. Sonst ist es am Ende nicht mehr als eine günstige Kompromisslösung, mit der dein Kind wenig Freude haben wird, darum…
…ab auf den Prüfstand!
Du bist auf eine vielversprechende Anzeige gestoßen und dein Kind kann es kaum erwarten, das neue Bike abzuholen? Vereinbare auf jeden Fall einen Besichtigungstermin, um das Fahrrad vor dem Kauf genau unter die Lupe nehmen zu können. Ideal ist natürlich, wenn du eine Person mit zur Besichtigung nimmst, die sich mit Fahrrädern auskennt. Darauf solltest du achten:
- Überzeuge dich, ob das Kinderrad den Bildern und der Beschreibung in der Anzeige entspricht.
- Das Fahrrad sollte sauber sein, damit ihr Schäden besser aufspüren könnt. Wenn das Rad nicht mal für die Besichtigung geputzt wurde, ist das kein gutes Zeichen. Die/der Besitzer*in wird es vermutlich auch vorher nicht so gut gepflegt haben.
- Ganz wichtig ist der Rahmen – er sollte keine Risse haben, achte insbesondere auf die Schweißnähte. Prüfe den Zustand der Felge auf Rost, Rillen und Schleifspuren. Denn Reparaturen an Rahmen und Felgen können schnell teuer werden.
- Zu einem Gesamt-Check gehört auch eine Probefahrt. So siehst du einerseits, ob das Fahrrad deinem Kind auch wirklich passt und dein Kind kann andererseits die Funktionsfähigkeit testen:
- Kontrolliert den Druckpunkt der Bremsen und die Bremskraft. Schleifen die Bremsbeläge oder sind sie schon stark abgefahren?
- Sofern vorhanden, testet die Gangschaltung und Federung. Rasten die Gänge sauber ein? Federt die Federgabel ungehindert ein und zügig aus? Funktioniert die möglicherweise vorhandene Lockout Funktion?
- Hört genau hin, ob beispielsweise die Kurbel oder Naben auffällige Geräusche machen.
- Kontrolliert den Druckpunkt der Bremsen und die Bremskraft. Schleifen die Bremsbeläge oder sind sie schon stark abgefahren?
Findest du echte Schäden am Fahrrad, solltest du lieber die Finger davon lassen und weitersuchen, um kostspielige Reparaturen zu vermeiden.