Die zeitlose Schönheit der woom bikes
In den letzten Jahren haben unsere Produkte zahlreiche Design-Preise erhalten: die ORIGINAL bikes wurden ebenso mehrfach ausgezeichnet wie unser KIDS Helm oder unsere Bekleidungskollektion. Zuletzt wurde dem neuen woom OFF Mountainbike der Red Dot Design Award verliehen. Aus diesem Anlass haben wir mit unserem Head of Design Matthias Leite-Gürtner über die Gestaltungsprinzipien von woom Produkten gesprochen. Er gibt Einblicke in die Kreativarbeit seines Teams.
Matthias, das neue woom OFF Mountainbike hat alleine in diesem Jahr bereits drei Designpreise erhalten, was macht die woom Fahrräder so schön?
Wir versuchen, moderne, zeitlos schöne Klassiker zu gestalten. woom bikes überzeugen durch ihre schlichte Silhouette und klare Form. Sie haben einen starken Wiedererkennungswert. Bei einem Fahrrad ist jedes Teil sichtbar und hat auch eine tragende Funktion. Kaum ein Detail kann sich vor dem Blick verstecken. Es muss einerseits optisch ansprechend sein, andererseits leicht, stabil, funktional… Die Kunst ist es daher, Technik mit Ästhetik zu verknüpfen, um ein schönes Produkt zu kreieren: Die richtige Mischung aus Herz und Hirn.
Was sind die wichtigsten Gestaltungselemente eines woom?
Wesentlich sind der Knick im Oberrohr und die Farbtrennung von Gabel und Hinterbau. Durch diese einfachen Elemente kann jedes Kind ein woom Fahrrad erkennen, egal ob es in der Ferne steht oder direkt vor dir. Diese Merkmale finden sich bei allen woom Modellen, bei den ORIGINAL Rädern ebenso wie den Mountainbikes oder dem neuen E-Mountainbike. Diese Wiedererkennbarkeit ist sehr wichtig.
Nach welchen Design-Kriterien orientiert ihr euch?
Frei nach Dieter Rams “Less but better” verzichten wir auf unnötige Schnörkel oder übertriebenes Styling. Schau auf einen Porsche: die Silhouette hat sich seit 30 Jahren nur minimal verändert und dennoch wirkt das Design nicht veraltet. Ebenso soll die woom Ästhetik kein Ablaufdatum haben, das ist gutes Design. Diese Einfachheit hat einen zweiten Effekt: das Gesamtbild wirkt ruhig, der Gesamteindruck ist ausbalanciert. Schau dir das Fahrrad von der Seite an: die Durchmesser der Rohre gleichen sich an, die Übergänge sind harmonisch.
Klare Linien sind bei woom wichtig hast du gesagt...
Ja, die Verbindungen zwischen den Knotenpunkten sind meist geradlinig, nur der Knick im Oberrohr ist gewollt. Ein weiteres wichtiges Gestaltungsprinzip ist der Kontrast zwischen Materialien und Komponenten. Beispielsweise die erwähnte Farbtrennung zwischen Gabel, Hinterbau und Hauptrahmen oder auch zwischen einzelnen Komponenten wie Lenker und Vorbau. Diese Kontraste machen das Rad lebendiger und heben einzelne Elemente bewusst hervor.
Wie werden Materialien am Rad eingesetzt?
Uns ist Ehrlichkeit wichtig: wir verfälschen keine Materialien. Wenn etwas aus hochwertigem Aluminium ist, dann zeigen wir das auch her, wie zum Beispiel bei der Kurbel. Wenn etwas mit gutem Grund aus Kunststoff ist, dann verstecken wir das nicht hinter einem Sticker oder versuchen, den Eindruck zu erwecken, es wäre ein anderes Material.
Was auch auffällt, sind die cleveren Details am woom...
Bei den Fahrradmodellen für Jüngere ist der Bremshebel für die hintere Bremse grün, damit das Kind die wichtigere Bremse besser erkennen kann. Beim Helm gibt es ein Visier, das nicht nur als Sonnenschutz dient, sondern auch einen möglichen Aufprall abfedert. Wenn man sich mit unseren Produkten näher beschäftigt, erkennt man diese Details, die sich erst auf den zweiten Blick erschließen. Da wir ja Produkte für Kinder machen, gemäß unserem Motto “Think like a child, act like a pro”, dürfen auch Humor und ein gewisses Augenzwinkern nicht fehlen. Beispielsweise gibt es ein Affen-Icon am woom OFF Mountainbike und auf den ORIGINAL bikes steht neben “Designed with love in Austria” auch “Mozart, not Kangaroos”.
Wie lange braucht ihr von der Idee bis zur fertigen Entwicklung eines Fahrrad-Designs?
Für eine Produktlinie mit mehreren Größen dauert es mindestens 1,5 Jahre von der ersten Skizze bis zu dem Zeitpunkt, an dem das Rad im Shop steht. Nichts passiert zufällig in unserem fünfzehnköpfigen Entwicklungsteam. Hinter jedem Detail stecken viele Überlegungen und Diskussionen, viel Zeit, Liebe und Hingabe. Auch das Feedback und das visionäre Denken von CEO Christian Bezdeka sind essenziell: Er ist ja selbst Designer und Erfinder der woom Gestaltungsprinzipien.
Woher nimmst du als Designer deine Inspiration?
Als Designer sucht man ständig und überall nach Inspirationen, man geht mit offenen Augen durch die Welt, es gibt keine Pause. Wir wollen ja die weltweit beliebteste Marke für Kinderfahrräder werden. Wir haben viel vor, uns wird nicht so schnell langweilig werden.
Danke Matthias für das Gespräch!
Matthias Leite-Gürtner hat Industrial Design an der FH Joanneum in Graz studiert. Seit 2015 ist er bei woom und leitet seit 2018 das Produktdesign-Team.