„Bei uns laufen die Fäden zusammen“ Interview mit den woom Projektmanagerinnen Marlene und Christina
Wie gelingt internationale Zusammenarbeit über den Atlantik hinweg? Die Powerfrauen Marlene Fussi und Christina Pallanch sprechen über Berufsgeheimnisse, Sprachbarrieren und darüber, was woom als Arbeitgeber besonders macht.
Christina Pallanch (links) und Marlene Fussi (rechts).
Das woom Marketing-Team befindet sich in Klosterneuburg bei Wien und Austin, Texas. Was ist die größte Herausforderung in der internationalen Zusammenarbeit?
Christina: Als Projektmanagerinnen müssen wir die Menschen sowie ihre Arbeitsweise kennen. Die räumliche Distanz erschwert das Kennenlernen. Doch unsere Situation hat eine positive Seite: Wir dürfen mit vielen verschiedenen Menschen aus unterschiedlichen Kulturen zusammenarbeiten.
Gibt es Unterschiede zwischen den Teams in Europa und den USA?
Marlene: Natürlich gibt es kulturelle Unterschiede. Aber wir begegnen ihnen mit Offenheit und Neugier. Sprachlich unterscheiden wir uns offenkundig. Im EU-Team haben wir zwar ein sehr gutes Englisch-Niveau – doch wir sind keine Muttersprachler*innen. Daher brauchen wir hin und wieder eine Runde mehr, um uns abzustimmen und uns auf bestimmte Formulierungen zu einigen.
Was ist Projektmanagement und warum braucht man es?
Marlene: Im Projektmanagement gibt es das sogenannte „magische Dreieck“. Es besteht aus den drei Dimensionen Zeit, Kosten und Leistung beziehungsweise Qualität. Als Projektmanagerinnen ist es unsere wichtigste Aufgabe, diese Dimensionen miteinander in Einklang zu bringen.
Aber natürlich geht es um viel mehr.
Für mich hat Projektmanagement eine Menge mit sozialer Kompetenz zu tun. Denn Projektmanagement ist Kommunikation. Es geht darum, Menschen zusammenzubringen und Gesprächskanäle zu eröffnen.
Mit anderen Worten sind wir Problemlöserinnen, bei denen die Fäden zusammenlaufen.
Christina, was macht Projektmanagement für dich so spannend?
Christina: Jedes Projekt ist anders. Das liebe ich! An einem Tag organisiere ich ein Fotoshooting, an einem anderen Tag einen Webseiten-Relaunch. Fad wird einem nie – weil zwischendurch immer wieder einmal etwas schiefgeht. Dann sind unser Improvisationstalent und unsere Kreativität gefragt, damit ein Projekt gelingt. Es ist der perfekte Job, um immer etwas Neues zu lernen.
Was hast du im Laufe deiner Karriere beispielsweise gelernt?
Christina: Früher habe ich in Werbeagenturen gearbeitet. Dort habe ich viel über Farben und Grafikdesign gelernt. Wie gestaltet man ein Layout? Wie sind die Leute gewöhnt zu lesen?
Bei woom habe ich viel Wissen über die kleinen Teile eines Fahrrads gesammelt. Ich weiß jetzt zum Beispiel, warum unsere woom ORIGINAL bikes in den Größen 1 bis 3 mit einem Lenkeinschlagungsbegrenzer ausgestattet sind.
Christina spricht vom Lenkeinschlagsbegrenzer an den woom ORIGINAL Rädern (Größen 1 – 3). Er verhindert Stürze durch Überdrehen des Lenkers.
Welche Fähigkeiten sollten Projektmanager*innen mitbringen?
Christina: Man muss organisiert, kommunikativ und empathisch sein. Und man muss immer einen kühlen Kopf bewahren. Schließlich sind wir der Kleber, der das Team zusammenhält. Wenn wir nervös werden, fängt das ganze Team an, unruhig zu werden.
Marlene: Humor hilft auch. Ein guter Witz als Eisbrecher ist unbezahlbar, wenn die Stimmung zu kippen droht. Und das richtige Timing ist ebenfalls sehr wichtig: Wann macht man einen Witz? Wann streckt man die Hand aus? Und wann tritt man kräftig in die Pedale? All das ist entscheidend.
Christina: Ich stimme dir voll und ganz zu. Mit der Zeit entwickelt man als Projektmanager*in ein richtig gutes Gespür für Zeitpläne. Man hat dann ein Bauchgefühl, das im Berufsalltag sehr hilfreich ist.
Gab es ein Projekt, das schiefgelaufen ist, und was habt ihr daraus gelernt?
Marlene: Für die Produkteinführung des woom NOW haben wir „How-To-Videos“ – also Montagevideos – produziert. Wir waren damals fast fertig und haben eine Rohversion des Videos unserem Produktteam gezeigt.
Das Produktteam stellte bei der Vorführung jedoch fest, dass beim Dreh ein Kabel falsch am Fahrrad montiert gewesen war. Wir hatten dieses eine kleine Teil übersehen und mussten daher die gesamte Arbeit verwerfen und nochmals drehen.
Aber ich sehe das gar nicht als gescheitertes Projekt. Denn wir haben das Problem zur richtigen Zeit erkannt und entsprechend reagiert. Am Ende haben wir unsere Ziele erreicht. Also ist eigentlich nichts schiefgegangen.
Der Dreh war ein Lernprozess. Und das ist auch ein ganz entscheidender Punkt im Projektmanagement. Man muss immer aus Fehlern lernen und die eigene Arbeit selbstkritisch hinterfragen.
Der Dreh des Montagevideos stellte die Projektmanagerinnen vor große Herausforderungen, aus denen sie für die Zukunft viel gelernt haben.
Im Projektmanagement gibt es verschiedene Methoden, Schulen und Trends. Mit welchen arbeitest du, Marlene? Und warum?
Marlene: Bei woom arbeiten wir im Marketing mit engen Timings. Produkte müssen nämlich an einem bestimmten Tag auf den Markt kommen. Die einzelnen Aufgaben werden dementsprechend so geplant, dass wir alle am gewünschten Datum damit fertig sind.
Ich wende dabei Methoden aus dem klassischen Projektmanagement an. Diese Methoden funktionieren nach dem Wasserfallprinzip. Das heißt, das Projekt fängt bei Punkt A an und endet bei Punkt Z. Wie ein Wasserfall kommt eine Aufgabe nach der anderen.
In diesem Zusammenhang arbeite ich unter anderem mit Projektstrukturplänen und Gantt-Diagrammen. Ich leihe mir jedoch auch Methoden und Tools aus dem agilen Projektmanagement nach Scrum – wie zum Beispiel regelmäßige Update-Meetings und Stand-ups.
Warum bist du bei woom und nicht woanders, Christina?
Christina: Ich habe die woom bikes als Mama kennengelernt. Zuerst dachte ich mir, dass sei nur ein Hipster-Hype. Bis mein Sohn sein erstes woom ORIGINAL bekommen hat. Von da an war ich vollkommen von den woom Rädern begeistert.
Ich stehe also voll und ganz hinter unseren Produkten. Und das mag ich an meinem Job.
Außerdem finde ich die Gründungsgeschichte von woom inspirierend: Die beiden Väter, die mit den Kinderrädern auf dem Markt nicht zufrieden waren und daher selbst eines entwickelten.
Was macht woom für euch so besonders?
Marlene: Nach meinem Studium wollte ich unbedingt für ein Unternehmen arbeiten, das ein physisches Produkt herstellt. Außerdem wollte ich für eine Marke arbeiten, mit der ich mich identifizieren kann.
Genau das habe ich bei woom gefunden.
Ich finde es toll, dass ich an einer zentralen Stelle im Unternehmen arbeite und mit so vielen Abteilungen in Kontakt bin. Das macht mir sehr viel Spaß. Und mein Job ändert sich ständig. Denn das Unternehmen wächst so schnell, dass es nie langweilig wird.
Christina, was gefällt dir an der Zusammenarbeit mit Marlene?
Christina: Ich mag ihren Humor. Sie hält mir den Rücken frei und ist eine tolle Sparring-Partnerin. Wir sind zwar recht verschieden, aber das ist nur ein weiterer Pluspunkt: Denn ich lerne bei jedem gemeinsamen Projekt von Marlene.
Marlene, was schätzt du an Christina?
Marlene: Ich schätze ebenfalls unsere Unterschiede. Wir kommen aus verschiedenen Bereichen und haben unterschiedliche Hintergründe und Zugangsweisen. Aber das macht uns zu einem großartigen Team.
Christina, wie sieht dein Arbeitsalltag als Mutter aus?
Christina: Hier bei woom kann ich meinen Arbeitsort sehr flexibel auswählen. Diese hybride Arbeitswelt zwischen Büro und Homeoffice hilft mir, meinen Alltag als zweifache Mama mit meinem Job als Projektmanagerin zu vereinbaren. Ich finde, woom legt Wert darauf, dass die Menschen ihren Job und ihr Privatleben in Einklang bringen können.
Wirkt sich die Arbeit als Projektmanagerin auf euer Privatleben aus?
Marlene: Ich mag es überhaupt nicht, in meiner Freizeit so organisiert wie im Job zu sein. (lacht)
Christina: Ich kann das Organisieren und Planen nicht immer abschalten. Vor allem wenn wir etwas mit den Kindern unternehmen, ertappe ich mich immer dabei, dass ich die Fäden in der Hand halte.
Was steht auf eurer Löffelliste für die nächsten zehn Jahre?
Marlene: Ich möchte meine Ausbildung als Skilehrerin fortsetzen. Ich will dazu in den nächsten Jahren entsprechende Kurse machen.
Christina: Ich möchte wieder für ein paar Monate mit meiner Familie reisen. Das haben wir gemacht, bevor unsere Kinder eingeschult wurden. Wir waren damals vier Monate lang unterwegs und dieses Abenteuer würde ich gerne in den nächsten zehn Jahren wiederholen.
Welche Länder würdest du dabei gern entdecken?
Christina: Ich liebe Südostasien, deshalb würde ich noch einmal nach Hongkong reisen. Aber auch Singapur würde mich interessieren.
Für jeden woomster hat Radfahren eine andere Bedeutung. Was bedeutet Radfahren für euch?
Christina: Für mich ist Radfahren eine Möglichkeit, von A nach B zu kommen. Aber mit zwei Kindern ist es in Wien nicht immer ganz so stressfrei, wie ich mir das wünschen würde. Die Radinfrastruktur ist noch nicht ideal ausgebaut.
Marlene: Radfahren ist für mich nachhaltige Mobilität und Sport. Ich liebe es, mich auf mein Rennrad zu schwingen und durch den Wienerwald zu fahren.
Wenn ich in der Steiermark auf dem Land bin, steige ich außerdem gerne auf mein Mountainbike und erobere die Berge. Das ist die beste Übung, um mich auf den Winter – also aufs Skifahren – vorzubereiten und fit zu bleiben.
Marlene, du radelst ja auch manchmal ins Büro nach Klosterneuburg?
Marlene: Ich bin eine Schönwetter-Rad-Pendlerin. (lacht) Wenn das Wetter gut ist und keine Regenwolken am Himmel sind, radle ich regelmäßig in die Arbeit. Das tut mir gut und hilft mir, den Kopf nach einem intensiven Tag frei zu bekommen.
Das internationale woom Marketing-Team (Marlene 2 v.l. stehend, Christina 3 v.r. stehend) hat beim Mountainbiken in Wien seinen Teamgeist gestärkt.
Kurze Antworten auf kurze Fragen:
Marlene Fussi:
Mein Arbeitsplatz ist …
aufgeräumt
Mein Notizbuch ist …
vollgeschrieben
Auf eine einsame Insel nehme ich mit …
Bücher
Ein magischer Moment in meinem Leben sind …
jeden Winter die ersten Spuren im Pulverschnee
Mein Soul-Food ist …
Junkfood
Richtig entspannen kann ich bei …
Ausdauersport
Mich inspiriert …
Das Nicht-Alltägliche
Christina Pallanch:
Mein Arbeitsplatz ist …
wo mein Laptop und mein Notizbuch sind
Mein Notizbuch ist …
mein ständiger Begleiter
Auf eine einsame Insel nehme ich mit …
meine Familie
Ein magischer Moment in meinem Leben waren …
die ersten Worte unserer Kinder
Mein Soul-Food ist …
Thai-Food
Richtig entspannen kann ich beim …
Laufen und Schnorcheln
Mich inspiriert …
reisen