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Fahrradalltag

Winterradeln mit Kindern: Ausrüstung, Hinweise und Tipps

Sarah Schwarz


Kälte, Schnee und Nebel – Radfahren im Winter ist nochmal eine ganz neue Erfahrung, selbst für geübte Radfahrer*innen. Mit der richtigen Ausrüstung und ein paar Vorkehrungen ist das Fahrrad aber das ganze Jahr hindurch das perfekte Verkehrsmittel für den Alltag. Nur bei Glatteis bleibt das Fahrrad besser im Keller.

Von der richtigen Ausstattung am Bike über die passende Kleidung bis zur angepassten Route – eine Radausfahrt mit Kindern will gut geplant sein. Das gilt umso mehr in der kalten Jahreszeit.

Wie du eure winterliche Spritztour am besten planst und worauf ihr unterwegs besonders achten müsst, haben wir hier kompakt für dich zusammengestellt:


Diese Add-ons brauchen eure Räder


Voraussetzung für eine gelungene Winter-Ausfahrt ist ein winterfestes Bike. Sichtbarkeit ist ein wichtiges Thema in der dunkleren Jahreszeit – nicht nur bei Nacht- und Dämmerungsfahrten, denn auch tagsüber kann es grau und neblig sein. Achte daher darauf, dass du dein Kind und sein Bike so sichtbar wie möglich machst:


Eine perfekte Ergänzung sind Parts und Aufkleber am Rad, die das einfallende Licht reflektieren, wie unsere GLAM Sticker mit coolen Motiven und Sprüchen – für ein Plus an Sichtbarkeit und eine extra Portion Style.

Radfahren bei Regen und Schneematsch kann eine unsaubere Angelegenheit sein – nicht nur für das Bike, sondern auch für dein Kind. Bei feuchtem Wetter empfehlen wir, Schutzbleche zu montieren, um Kind und Hose bestmöglich vor Schmutz und Spritzwasser zu schützen. Schutzbleche gibt es in vielen Formen für unterschiedliche Einsatzzwecke:

  • Unsere praktischen SNAP Steckschutzbleche umschließen alle wichtigen Bereiche des Reifens, damit dein Kind möglichst sauber und trocken am Ziel ankommt.
  • Um die gröbsten Matschladungen beim Mountainbiken abzuhalten, sind hingegen unsere MUDBLOCKA Schmutzfänger die perfekten Partner.

Ein kleiner Sicherheitscheck ist – im Winter wie im Sommer – Pflichtprogramm vor jeder Ausfahrt. Denn mit einem gut gewarteten Rad ist dein Kind nicht nur sicher unterwegs, sondern hat auch mehr Spaß. Hier ein kleiner Spickzettel für den Sicherheitscheck:

Schrauben, Bremsen, Luft

Anziehen wie die Zwiebel


Zieh dein Kind warm an, aber nicht zu warm. Wichtig: Übertrage dein eigenes Temperaturempfinden nicht auf dein Kind und mache vor der Ausfahrt einen kleinen Temperaturcheck, denn nicht jeder Wintertag ist gleich und es macht bekleidungstechnisch einen großen Unterschied, ob ihr bei 2°C oder 10°C unterwegs seid. Bedenke auch, dass dein Kind beim Radfahren in Bewegung ist – zu dicke Kleidung schränkt nicht nur die Bewegungsfreiheit ein, sondern wird dein Kind auch schnell ins Schwitzen bringen und zu einem Hitzestau führen. Um dein Kind richtig gegen die Witterungsbedingungen zu schützen, ist das Zwiebelprinzip die geeignete Bekleidungstechnik. Dabei ziehst du deinem Kind mehrere dünne Kleidungsstücke in Schichten übereinander, damit dein Kind weder friert noch schwitzt.

  1. Schicht 1 ist die Unterwäsche oder auch „Base Layer“ genannt. Enganliegende, wohlig warme Funktionswäsche transportiert die Feuchtigkeit von der Haut nach außen und schützt dein so Kind vor Auskühlen.
  2. Schicht 2, der sogenannte „Mid Layer“, kann je nach Temperatur unterschiedlich ausfallen und aus mehreren Lagen bestehen. Geeignet sind zum Beispiel ein leichtes Longsleeve, wie unser OFF Langarm-Jersey, ein wärmender Fleece-Pulli oder bei eisigen Temperaturen eine Daunen-Jacke.
  3. Schicht 3 ist der „Shell-Layer“. Als äußerste Lage eignet sich eine funktionelle Jacke, die dein Kind vor Wind, Schnee und Regen schützt. Und weil dein Kind in der dunklen Jahreszeit nicht sichtbar genug sein kann, empfehlen wir reflektierende Aufdrucke auf Hose und Jacke, wie bei unserer FLARE Weste.


Tipp:

Zusätzliche, warme Bekleidung zum Drüberziehen oder zum Wechseln ist immer nützlich. Wenn ihr an einem Aussichtsplatz die wärmenden Sonnenstrahlen genießen möchtet, schützt ein trockenes Shirt dein Kind vor Auskühlen. Im Wald ist es schattig und in der Höhe windiger und somit kälter. Stellt euch darauf ein, dass ihr unterwegs öfter mal eine Lage an- und ausziehen müsst.


Exponierte Körperteile wie Hände, Ohren und Füße sollten gut vor der Kälte und Wind geschützt werden. So wurden unsere WARM TENS Radhandschuhe speziell für kältere Temperaturen entwickelt und sorgen dank des reflektierenden Logos auch bei schlechten Lichtverhältnissen für gute Sichtbarkeit. Um die Füße warm und trocken zu halten, sind gute Winterschuhe gefragt: Sie sollten wasserfest, rundum isoliert und stabil sein. An sehr kalten Tagen bewährt sich auch eine warme Einlegesohle. Ein griffiges Sohlenprofil bietet den nötigen Grip am Boden und Pedal. Weitere Kleidungsstücke, die bei winterlichen Fahrten nützlich sein können, sind eine Sturmhaube, ein Schlauchtuch sowie Funktionssocken.


Passt die Route zur Jahreszeit?

Wenn ihr im Winter eine Radtour machen wollt: Wähle eine möglichst sonnige und nicht zu lange Strecke aus. Ideal sind bekannte Wege, weil sie für dich besser planbar sind und deinem Kind mehr Sicherheit geben – das ist speziell bei winterlichen Wetter- und Straßenbedingungen wichtig.

Bedenke auch, dass die Tage noch kurz sind – startet daher nicht zu spät. Bei Schönwetter empfiehlt sich eine Ausfahrt rund um die Mittagszeit, wenn die Sonne am höchsten steht. Dabei wird der Körper gleich mit einer Extraportion vom wertvollen “Sonnenvitamin" D versorgt.

Perfekt ist auch eine Route mit Einkehrmöglichkeit zum Aufwärmen zwischendurch. Falls ihr eine Einkehr plant, prüfe vorab jedenfalls die Öffnungszeiten.


Passt die Fahrweise an die Bedingungen an!

Kälte und Frost, Matsch und Schnee – beim Radfahren im Winter herrschen besondere Verhältnisse, die eine höhere Sturzgefahr bergen:

  • Laub, Bodenmarkierungen, Schienen und Kopfsteinpflaster sind bei Nässe besonders rutschig.
  • Manchmal liegt Streusplitt auf den Radwegen: Tempo reduzieren!
  • Achte darauf, wo die Sonne scheint und wo nicht. Denn im Schatten kann es nicht nur kalt werden, sondern auch immer wieder eisige Stellen geben.
  • Vorsicht auch in engen Kurven: Sie können schnell zur Spaßbremse werden, wenn dein Kind in die Pedale tritt oder ruckartig lenkt.
  • Bedenke auch, dass sich der Bremsweg bei nasser Fahrbahn verlängert.


Mach dein Kind vor und während der gemeinsamen Ausfahrt auf diese Herausforderungen aufmerksam und erkläre ihm, wie es darauf reagieren sollte, um einen Sturz zu vermeiden:

  • Generell gilt: Tempo runter und Fahrweise den Witterungs- und Fahrbahnverhältnissen anpassen.
  • Bei Nässe, Streusplitt oder Glätte möglichst sanft bremsen und insbesondere rechtzeitig vor Kurven das Tempo reduzieren, um diese flüssig und mit gleichbleibender Geschwindigkeit fahren zu können.
  • Anstiege mit Schwung anfahren, Gewicht weiter nach hinten verlagern und nicht ruppig, sondern gleichmäßig treten, damit das Hinterrad nicht durchdreht.
  • Hindernisse wie Laub oder kleine Schneehügel, wenn möglich, umfahren bzw. die Geschwindigkeit reduzieren. Schienen in einem möglichst großen Winkel (mind. 45 Grad) überqueren.
  • Der längere Bremsweg lässt sich durch eine vorausschauende Fahrweise und ausreichend Abstand zu anderen Verkehrsteilnehmer*innen kompensieren.
  • Beim Fahren im Straßenverkehr: Wähle eine sichere Strecke, die auch für dein Kind mit seinem jeweiligen Können gut zu bewältigen ist.
  • Fahrradinfrastruktur: Wende dich an deinen Bürgermeister, deine Gemeinde oder die Verantwortlichen in deinem Bezirk, wenn die Radwege im Winter nicht ordentlich geräumt sind, oder wenn die Fahrradinfrastruktur nicht für Kinder geeignet ist.


Tipp:

Nutze die winterlichen Bedingungen, um das Fahren bei Schnee und Nässe mit deinem Kind zu üben. Wähle dafür eine sichere Umgebung, wie einen Park oder Innenhof. Nimm dir ein paar Minuten Zeit, um deinem Kind zu erklären, wie sich das Fahrverhalten auf rutschigem Untergrund und in Kurven ändert. Das ist ein gutes Training, um die Fahrtechnik und Sicherheit insgesamt zu verbessern. Und es hilft auch bei der späteren Mountainbike-Karriere. :)


Gut geschützt vor der Wintersonne

Sonnencreme und -brille werden zum Saisonwechsel gerne zusammen mit der Badetasche weggepackt. Dabei ist die Gefahr eines Sonnenbrandes im Winter besonders hoch: Schnee- und Eisflächen reflektieren etwa 80 bis 90 Prozent der Sonnenstrahlung und mit jedem Höhenmeter nimmt die Strahlung nochmals zu.

Wenn du also einen besonders schönen Tag erwischst und ihr eine Radtour plant: Denke daran, alle Körperstellen, die nicht von Stoff bedeckt sind, eine halbe Stunde vor der Ausfahrt gut mit einem Sonnenschutzmittel mit einem hohen Lichtschutzfaktor (LSF 50) einzucremen – ideal sind Cremes mit einem hohen Fettanteil, weil sie die zarte Kinderhaut zusätzlich vor Austrocknen und Kälte schützen. Und die Lippen nicht vergessen! Außerdem ist eine eng anliegende Sonnenbrille mit UV-Schutz ein Muss, um die Augen vor der Strahlung zu schützen.


Packliste für den Rucksack

Rucksack bzw. Packtasche sollten nicht zu schwer sein, aber genügend Platz für eure Ausrüstung und Kleidung bieten. Idealerweise hat der Rucksack eine integrierte Schutzhülle, um ihn vor Spritzwasser und Schmutz zu schützen. Das muss mit auf eure Winterausfahrt:

  • Falls eure Bikes nicht mit der nötigen Beleuchtung ausgestattet sind, solltet ihr Fahrradlichter zum Anstecken einpacken. Und rechtzeitig Aufladen nicht vergessen!
  • Eine Thermosflasche mit einem wärmenden Heißgetränk, wie ungesüßtem Tee, wärmt dein Kind von innen und versorgt es gleichzeitig mit Flüssigkeit.
  • Wenn ihr schon eine ganze Weile unterwegs seid, wird sich dein Kind über einen kleinen Snack freuen. Denn bei Kälte braucht der Organismus jede Menge Energie, um den Körper auf Temperatur zu halten.
  • Immer griffbereit sollte eine kleine Sonnencreme und ein Lippenschutz sein, um unterwegs nachzuschmieren.


Übrigens, nach der Ausfahrt ist vor der Ausfahrt: Gerade in den Wintermonaten sind eure Räder einigen Herausforderungen ausgesetzt – Wasser, Schmutz und Streusalz ist eine aggressive Mischung. Daher solltet ihr eure Bikes regelmäßig reinigen und pflegen. Wie ihr eure Fahrräder möglichst schonend von schädlichem Schmutz befreit und welche Komponenten eine Extraportion Pflege brauchen, haben wir in diesem Video für euch zusammengefasst.

So gut gerüstet, steht eurer Winterausfahrt nichts mehr im Weg! Warum Radfahren im Winter übrigens genauso viel Spaß macht wie in den Sommermonaten und obendrein noch richtig gesund ist, erfährst du in diesem Blogbeitrag.