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mountainbiken

Mountainbiken im Einklang mit Natur, Tier und Mensch

Sarah Schwarz

Ab ins Grüne! Mountainbiken bedeutet Bewegung an der frischen Luft und macht Kindern besonders viel Spaß im Wald, auf Wiesen und in den Bergen. Doch ist dieses Outdoor-Erlebnis auch mit der Flora, Fauna und den anderen Naturnutzer vereinbar?

Wir sind dieser Frage nachgegangen und verraten dir eines vorweg: Ja, Mountainbiken ist eine naturverbundene und umweltverträgliche Sportart, vorausgesetzt es ist ein gut ausgebautes Routennetz vorhanden und dein Kind und du beherzigt ein paar einfache Spielregeln:

Rücksicht auf Tiere und Pflanzen nehmen

  • Weidetiere gelten grundsätzlich als zahm. Dennoch ist eine gewisse Vorsicht geboten. Wenn euch beim Biken Almvieh begegnet, beachtet folgende Dinge: genügend Abstand zu Tieren halten, Tiere nicht füttern, keine hastigen Bewegungen machen und auf keinen Fall Kälber streicheln. Nähern sich Tiere deinem Kind, gilt: ruhig bleiben und die Weide langsam und gegebenenfalls mit einem Umweg und in sicherem Abstand verlassen.
  • Wildtiere sind nachtaktiv und in der Dämmerung auf Nahrungssuche. Ruhezeiten sind in den begrenzten Sonnenstunden lebensnotwendig für die Tiere. Haltet euch daher nur nach Sonnenaufgang im Revier der Waldbewohner auf und versucht, eure Radtour noch bei Tageslicht zu beenden. Sollte ihr es mal nicht vor Einbruch der Dunkelheit nach Hause schaffen, gilt: Tempo reduzieren, um die Wildtiere nicht unnötig aufzuscheuchen.
  • Weidezäune sind zu respektieren. Sofern vorhanden, ist das Gatter beim Einfahren und Verlassen einer Weide zu benutzen. Und nicht vergessen, das Gatter stets zu schließen!
  • Illegale Querfeldeinfahrten oder Abkürzungen stören Tiere in ihrem sensiblen Lebens- und Rückzugsraum und verursachen zudem Bodenerosionen. Wer auf der Suche nach Action ist, sollte sich in Bikeparks und eigens angelegten Downhill-Trails austoben.
  • Um den Waldboden zu schonen, solltet ihr starke Richtungswechsel und abrupte Bremsmanöver, speziell auf Trails und Steigen sowie bei Matsch und Nässe, vermeiden.
  • Die Pflanzenwelt in den Bergen ist reich und vielfältig, dennoch sind einige Arten in ihrem Bestand gefährdet und stehen daher unter besonderem Artenschutz – dazu zählen beispielsweise Orchideen oder das bekannte Edelweit. Auch in Naturschutzgebieten oder einem Gebiet mit Betretungsverbot dürfen keine Blumen gepflückt werden. So verlockend ein selbstgepflückter Strauß ist, geht bitte behutsam beim Pflücken vor.
  • Noch zwei ganz wichtige Punkte zum Schluss: Macht keinen unnötigen Lärm und packt Mitgebrachtes wieder ein oder entsorgt es umweltfreundlich bei nächster Gelegenheit.

Respektvoll mit anderen Naturnutzer umgehen

  • Du bist mit deinem Kind Gast im Wald. Fahrt daher ausnahmslos auf ausgewiesenen und genehmigten Routen, um nicht mit Grundstückseigentümern, Jägern oder Förstern in Konflikt zu geraten. Je nach Land bzw. meist nach Bundesland gibt es ganz unterschiedliche Regelungen was die Nutzung und das Befahren von Forststraßen betrifft. Informiere dich daher am besten vorab über die Lage vor Ort.
  • Auch wenn Forststraßen meist genügend Platz für ein freundschaftliches Nebeneinander bieten, solltet ihr als Gruppe nicht die ganze Wegbreite einnehmen. Zudem sind Forststraßen in erster Linie für die Beförderung von Holz aus dem Wald da, weshalb jederzeit mit Kraftfahrzeugen zu rechnen ist.
  • Erkläre deinem Kind, wie es rechtzeitig auf sich aufmerksam macht, um andere Personen nicht zu erschrecken. Wenn der Weg zu eng ist, sollte dein Kind stets anhalten, um Fußgänger den Vorrang anzubieten – bergauf und bergab. Ein freundlicher Gruß verbreitet in der Regel schnell gute Laune.
  • Um euch und andere nicht zu gefährden, haltet niemals an schlecht einsehbaren Stellen oder Kurven an bzw. haltet euch dort nicht länger als unbedingt nötig auf. Für eine kurze Pause mit Kindern eignen sich ausgewiesene Rastplätze, eine Wiese mit tollem Ausblick oder ein Waldspielplatz.
  • Klassische und stark begangene Wanderwege bedeuten in der Regel ausweichen, überholen, ab- und wieder aufsteigen. Das ist weder für euch noch andere Naturnutzer angenehm. Versucht daher solche Wege nach Möglichkeit zu meiden oder zu umfahren.


Die Fahrweise an die Umgebung anpassen

Die richtige Fahr- und Bremstechnik ist nicht nur wichtig für die Sicherheit deines Kindes, sonder trägt auch zum Schutz der Natur bei. Was gilt es zu beachten?

  • Das beste Mittel ist ein vorausschauender Fahrstil, das heißt dein Kind ist stets aufmerksam und bremsbereit, um rechtzeitig vor unerwarteten Hindernissen, Wanderern oder Fahrzeugen abbremsen zu können. Auf Schotter, Waldwegen und bei Nässe ist mit einem entsprechend längeren Bremsweg zu rechnen.
  • Durch kontrolliertes Bremsen lassen sich Bodenschäden vermeiden. Gerade bei Nässe sollte dein Kind nur fein dosiert bremsen, damit die Räder nicht blockieren, ins Rutschen geraten und dadurch den Waldboden beschädigen.
  • Mit hohem Tempo in Kurven einzufahren, gefährdet nicht nur andere Personen, sondern auch dein Kind. Vor Kurven ist also Tempo reduzieren angesagt.
  • Vor dem ersten Ausflug ins Grüne solltest du dir sicher sein, dass dein Kind sein Bike sicher im Griff hat – das klappt am besten mit ein paar spielerischen Übungen.


Wenn dein Kind diese Fair-Play-Regeln für Mensch und Natur beherzigt, steht einem magischen Naturerlebnis nichts mehr im Weg.


Quellen
Alpenverein
Allmountain

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