Fröhlich grausige Monster
Interview mit Comic-Künstler und Illustrator Michael Hacker, der unsere woom Malaktion illustriert hat.
Der 1981 in Vorarlberg geborene Michael Hacker arbeitet für viele internationale Unternehmen wie Red Bull, Vice oder die Kinderzeitschrift Geolino und gestaltet auch Comic-Bücher. Er malt grantige Eulen, hustende Katzen, rachsüchtige Pizzas und viele freundlich grausige Monster. Seit 2019 ist er auch für woom tätig. Er hat unser erstes woom OFF Mountainbike bemalt: Mit Silberstift hat er das schwarze Bike flächendeckend mit Monstern versehen – hier ein Video von der Aktion. Aktuell könnt ihr seine Bike Monster, die er für unsere Bike-Monster-Challenge gestaltet hat, bewundern. Wir haben ihn zum Interview gebeten.
Michael, seit wann wolltest du Zeichner werden?
Das war mir schon seit der Schulzeit klar. Das Zeichnen hat mich von frühester Kindheit an begleitet. Es bedeutet damals für mich, mich zurückziehen zu können – auch weil ich als Kind häufig den ganzen Sommer über allergischen Heuschnupfen hatte und nicht so viel ins Freie konnte. Das Zeichnen war dann meine Welt.
Welche Comics hast du damals gelesen?
Die klassischen Comics von Mickey Maus bis Tim und Struppi. Ich lese nach wie vor viele Comics für Erwachsene. Heute werden sie auch Graphic Novels genannt, um den literarischen Anspruch zu unterstreichen. Comics bestehen ja aus statischen Bildern und die Geschichte entsteht im Kopf des Lesers in den Zwischenräumen der Bilder – das mag ich so: man bestimmt den Rhythmus der Geschichte und des Lesens selbst.
Deine Themen sind Monster und Helden, die gleichzeitig humorvoll, aber auch grausig sind, es ist eine hintergründige Kunst...
Ich möchte die Menschen zum Lachen bringen, die Schaurigkeit der Figuren wird durch humorvolle Elemente aufgelöst, ich liebe diese Doppelbödigkeit. Allzu nette und liebliche Figuren sind mir zu langweilig. Ich sehe, dass Kinder diese hintergründigen Monster oft spannender finden als eindimensionale Superhelden oder linear liebliche Darstellungen wie Einhörner.
Jetzt hast du unsere woom Malaktion illustriert, was war deine Intention beim Gestalten?
Schön wäre es, wenn die Kinder motiviert werden, selbst etwas ganz Freies zu zeichnen – nicht, mir nachzuzeichnen. Meine woom Monster haben zwar große Zähne, sehen aber freundlich aus. Sie sollen zur Gestaltung eigener Ideen einladen und sowohl jüngere Kinder als auch Teenager ansprechen.
Ich selbst hab mich dabei von dem Märchen auf der woom Seite inspirieren lassen. Auf dem fremden Planeten in diesem Märchen kommen ja sehr unterschiedliche Monster vor. Daher habe ich auch sehr vielfältige Monster gezeichnet: manche haben fünf Hände oder viele Augen, aber alle sind freundlich.
Was sind deine weiteren Projekte?
Mein jetziger Held ist der Lebensmittelkontrolleur El Herpez. Zuerst war da eine Horrorstory, dann Lebensmittel und nun hat es sich zu einer Geschichte verselbstständigt. Der Grundstein meiner Storys ist immer eine spontane Idee.
Wie arbeitest du?
Ich mache zuerst Skizzen mit Bleistift in Briefmarkengröße, die vergrößere ich dann und fertige ein Tuschezeichnung an, die Kolorierung entsteht meistens mit dem Computer.
Fährst du gerne Rad?
Ich hab nie ein Auto besessen und fahre täglich mit dem Rad, auch im Winter.
Habt ihr uns schon ein Fahrradmonster geschickt? Unsere Aktion läuft noch bis 30. April, hier erfahrt ihr alle Details.
Foto: FM4