6 Tipps fürs Radfahren mit Kind im Winter
Hier erfährst du, wie eine Radausfahrt mit deinem Kind auch in den kalten Monaten zum schönen und lohnenden Erlebnis wird.

Kälte, Nässe, Nebel und Dunkelheit – Radfahren im Winter klingt erstmal nicht nach Spaß auf zwei Rädern. Doch mit der richtigen Ausrüstung und ein paar Vorkehrungen ist Radfahren auch in den kalten Monaten eine super Möglichkeit, um Zeit im Freien zu verbringen und sich gemeinsam zu bewegen. (Nur bei Glatteis bleibt das Fahrrad besser im Keller.)
Wie du eure winterliche Spritztour am besten planst und worauf ihr unterwegs besonders achten müsst, haben wir hier kompakt für dich zusammengestellt.
1. Bereite das Kinderrad auf die Kälte vor
Genauso wie dein Kind ein paar zusätzliche Schichten tragen sollte (dazu kommen gleich noch), braucht auch sein Fahrrad ein paar Add-ons für eine gelungene Winter-Ausfahrt.
Mit diesem Fahrradzubehör machst du du euer woom bike winterfest:
Sichtbarkeit ist ein wichtiges Thema in der dunkleren Jahreszeit – nicht nur bei Nacht- und Dämmerungsfahrten, denn auch tagsüber kann es grau und neblig sein. Achte daher darauf, dass du dein Kind und sein Bike so sichtbar wie möglich machst.
- Eine gute Radbeleuchtung ist in den meisten Ländern nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern sorgt auch dafür, dass dein Kind erkennbar für andere Verkehrsteilnehmer*innen ist. Dafür gibt es super praktische Helfer zum Nachrüsten, wie unsere wiederaufladbaren CYCLOPE Fahrradlichter.
Radfahren bei Regen und Schneematsch kann eine unsaubere Angelegenheit sein – nicht nur für das Bike, sondern auch für dein Kind. Bei feuchtem Wetter empfehlen wir, Schutzbleche zu montieren, um Kind und Hose bestmöglich vor Schmutz und Spritzwasser zu schützen. Schutzbleche gibt es in vielen Formen für unterschiedliche Einsatzzwecke:
- Unsere praktischen SNAP Steckschutzbleche (passend für die Fahrräder woom EXPLORE, woom EXPLORE e, woom GO und woom ORIGINAL von 14 bis 26 Zoll) umschließen alle wichtigen Bereiche des Reifens, damit dein Kind möglichst sauber und trocken am Ziel ankommt.
- Um die gröbsten Matschladungen beim Mountainbiken abzuhalten, sind hingegen unsere MUDBLOCKA Schmutzfänger (passend für die Mountainbikes woom OFF, woom OFF AIR und woom UP) die perfekten Partner.
In unserem Shop kannst du bei allen Radgrößen mit nur einem Klick passendes Zubehör in der richtigen Größe mitbestellen – oder du besuchst unseren Zubehör-Shop für weitere Artikel und Zubehör-Bundles.
2. Zieh dein Kind an wie die Zwiebel
Um dein Kind richtig gegen die Witterungsbedingungen zu schützen, ist das Zwiebelprinzip die geeignete Bekleidungstechnik. Dabei ziehst du deinem Kind mehrere dünne Kleidungsstücke in Schichten übereinander, damit dein Kind weder friert noch schwitzt.
- Schicht ist die Unterwäsche oder auch „Base Layer“ genannt. Enganliegende, wohlig warme Funktionswäsche transportiert die Feuchtigkeit von der Haut nach außen und schützt dein so Kind vor Auskühlen.
- Schicht, der sogenannte „Mid Layer“, kann je nach Temperatur unterschiedlich ausfallen und aus mehreren Lagen bestehen. Geeignet sind zum Beispiel ein leichtes Longsleeve, wie unser OFF Langarm-Jersey, ein wärmender Fleece-Pulli oder bei eisigen Temperaturen eine Daunen-Jacke.
- Schicht ist der „Shell-Layer“. Als äußerste Lage eignet sich eine funktionelle Jacke, die dein Kind vor Wind, Schnee und Regen schützt. Und weil dein Kind in der dunklen Jahreszeit nicht sichtbar genug sein kann, empfehlen wir reflektierende Aufdrucke auf Hose und Jacke, wie bei unserer FLARE Weste.
Zieh dein Kind warm an, aber nicht zu warm. Wichtig: Übertrage dein eigenes Temperaturempfinden nicht auf dein Kind und mache vor der Ausfahrt einen kleinen Temperaturcheck, denn nicht jeder Wintertag ist gleich und es macht bekleidungstechnisch einen großen Unterschied, ob ihr bei 2°C oder 10°C unterwegs seid.
Bedenke auch, dass dein Kind beim Radfahren in Bewegung ist – zu dicke Winterbekleidung schränkt nicht nur die Bewegungsfreiheit ein, sondern wird dein Kind auch schnell ins Schwitzen bringen und zu einem Hitzestau führen.
Schütze exponierte Körperteile wie Hände, Ohren und Füße gut vor Kälte und Wind. Zum Beispiel mit unseren WARM TENS Radhandschuhen, die speziell für kältere Temperaturen entwickelt wurden und dank ihrem Silikon-Aufdruck für guten Grip am Lenker sorgen.
Beachte bei der Kopfbedeckung, dass diese möglichst dünn ist, wie unsere FLARE Reflektierende Kappe, damit der Fahrradhelm nicht stark nach oben oder in den Nacken gedrückt wird. Denn nur ein perfekt sitzender Helm schützt dein Kind auch im Falle eines Sturzes.
Um die Füße warm und trocken zu halten, sind gute Winterschuhe gefragt: Sie sollten wasserfest, rundum isoliert und stabil sein. An sehr kalten Tagen bewährt sich auch eine warme Einlegesohle. Ein griffiges Sohlenprofil bietet den nötigen Grip am Boden und Pedal.
Ein zusätzliches Paar Fahrradsocken mitzunehmen ist mit Kindern nie verkehrt, denn manchmal kann es einfach zu verlockend sein, eine große Pfütze genauer zu erkunden.
3. Pass die Route an die Jahreszeit an
Für die winterliche Ausfahrt eignet sich eine möglichst sonnige und nicht zu lange Strecke. Ideal sind bekannte Wege, weil sie für dich besser planbar sind und deinem Kind mehr Sicherheit geben.
Perfekt ist auch eine Route mit Einkehrmöglichkeit zum Aufwärmen zwischendurch. Falls ihr eine Einkehr plant, prüfe vorab jedenfalls die Öffnungszeiten.
Bedenke auch, dass die Tage noch kurz sind – startet daher nicht zu spät. Bei Schönwetter empfiehlt sich eine Ausfahrt rund um die Mittagszeit, wenn die Sonne am höchsten steht. Dabei wird der Körper gleich mit einer Extraportion vom wertvollen „Sonnenvitamin” D versorgt.
Warum Radfahren im Winter übrigens genauso viel Spaß macht wie in den Sommermonaten und obendrein noch richtig gesund ist, haben wir >>Allgemeinmedizinerin Katrin Kollegger in diesem Beitrag gefragt.
4. Pass die Fahrweise an die Bedingungen an
Kälte und Frost, Matsch und Schnee – beim Radfahren im Winter herrschen besondere Verhältnisse, die eine höhere Sturzgefahr bergen:
- Laub, Bodenmarkierungen, Schienen und Kopfsteinpflaster sind bei Nässe besonders rutschig.
- Manchmal liegt Streusplitt auf den Radwegen: Tempo reduzieren!
- Achte darauf, wo die Sonne scheint und wo nicht. Denn im Schatten kann es nicht nur kalt werden, sondern auch immer wieder eisige Stellen geben.
- Vorsicht auch in engen Kurven: Sie können schnell zur Spaßbremse werden, wenn dein Kind in die Pedale tritt oder ruckartig lenkt.
- Bedenke auch, dass sich der Bremsweg bei nasser Fahrbahn verlängert.
Mach dein Kind vor und während der gemeinsamen Ausfahrt auf diese Herausforderungen aufmerksam und erkläre ihm, wie es darauf reagieren sollte, um einen Sturz zu vermeiden:
- Generell gilt: Tempo runter und Fahrweise den Witterungs- und Fahrbahnverhältnissen anpassen.
- Bei Nässe, Streusplitt oder Glätte möglichst sanft bremsen und insbesondere rechtzeitig vor Kurven das Tempo reduzieren, um diese flüssig und mit gleichbleibender Geschwindigkeit fahren zu können.
- Anstiege mit Schwung anfahren, Gewicht weiter nach hinten verlagern und nicht ruppig, sondern gleichmäßig treten, damit das Hinterrad nicht durchdreht.
- Hindernisse wie Laub oder kleine Schneehügel, wenn möglich, umfahren bzw. die Geschwindigkeit reduzieren. Schienen in einem möglichst großen Winkel (mind. 45 Grad) überqueren.
- Der längere Bremsweg lässt sich durch eine vorausschauende Fahrweise und ausreichend Abstand zu anderen Verkehrsteilnehmer*innen kompensieren.
- Beim Fahren im Straßenverkehr: Wähle eine sichere Strecke, die auch für dein Kind mit seinem jeweiligen Können gut zu bewältigen ist.
- Fahrradinfrastruktur: Wende dich an deinen Bürgermeister, deine Gemeinde oder die Verantwortlichen in deinem Bezirk, wenn die Radwege im Winter nicht ordentlich geräumt sind, oder wenn die Fahrradinfrastruktur nicht für Kinder geeignet ist.
Nutze die winterlichen Bedingungen, um das Fahren bei Schnee und Nässe mit deinem Kind zu üben. Wähle dafür eine sichere Umgebung, wie einen Park oder Innenhof.
Nimm dir ein paar Minuten Zeit, um deinem Kind zu erklären, wie sich das Fahrverhalten auf rutschigem Untergrund und in Kurven ändert. Das ist ein gutes Training, um die Fahrtechnik und Sicherheit insgesamt zu verbessern. Und es hilft auch bei der späteren Mountainbike-Karriere. :)
6. Packliste für den Rucksack
Rucksack bzw. Packtasche sollten nicht zu schwer sein, aber genügend Platz für eure Ausrüstung und Kleidung bieten. Idealerweise hat der Rucksack eine integrierte Schutzhülle, um ihn vor Spritzwasser und Schmutz zu schützen. Das muss mit auf eure Winterausfahrt.
- Eine Thermosflasche mit einem wärmenden Heißgetränk, wie ungesüßtem Tee, wärmt dein Kind von innen und versorgt es gleichzeitig mit Flüssigkeit.
- Wenn ihr schon eine ganze Weile unterwegs seid, wird sich dein Kind über einen kleinen Snack freuen. Denn bei Kälte braucht der Organismus jede Menge Energie, um den Körper auf Temperatur zu halten.
- Immer griffbereit sollte eine kleine Sonnencreme und ein Lippenschutz sein, um unterwegs nachzuschmieren.
Sonnencreme und -brille werden zum Saisonwechsel gerne zusammen mit der Badetasche weggepackt. Dabei ist die Gefahr eines Sonnenbrandes im Winter besonders hoch: Schnee- und Eisflächen reflektieren etwa 80 bis 90 Prozent der Sonnenstrahlung und mit jedem Höhenmeter nimmt die Strahlung nochmals zu.
Wenn ihr also einen besonders schönen Tag für eure winterliche Radtour erwischt: Creme alle Körperstellen, die nicht von Stoff bedeckt sind, eine halbe Stunde vor der Ausfahrt gut mit einem Sonnenschutzmittel mit einem hohen Lichtschutzfaktor (LSF 50) ein – ideal sind Cremes mit einem hohen Fettanteil, weil sie die zarte Kinderhaut zusätzlich vor Austrocknen und Kälte schützen.
Und die Lippen nicht vergessen! Außerdem ist eine eng anliegende Sonnenbrille mit UV-Schutz ein Muss, um die Augen vor der Strahlung zu schützen.
6. Hege und pflege eure Fahrräder
Nach der Ausfahrt ist vor der Ausfahrt: Gerade in den Wintermonaten sind eure Räder einigen Herausforderungen ausgesetzt – Wasser, Schmutz und Streusalz ist eine aggressive Mischung. Daher solltest du eure Bikes regelmäßig reinigen und pflegen.
Am besten direkt nach der Fahrt mit warmen Wasser vom Schmutz befreien und mit einem Tuch Trockenwischen. Auch die Kette wird sich über eine Ölkur freuen, vor allem wenn sich bereits rostiger Belag abgesetzt hat: Einfach Rost mit einem Tuch abwischen, feinen Ölfilm auftragen und … läuft!
Wie genau du eure Fahrräder möglichst schonend von schädlichem Schmutz befreist und welche Komponenten eine Extraportion Pflege brauchen, haben wir in diesem Video für dich zusammengefasst. Falls du lieber liest, gibt's >>hier den passenden Beitrag.
Übrigens, ein kleiner Sicherheitscheck ist – im Winter wie im Sommer – Pflichtprogramm vor jeder Ausfahrt. Denn mit einem gut gewarteten Rad ist dein Kind nicht nur sicher unterwegs, sondern hat auch mehr Spaß. Hier ein kleiner Spickzettel für den Sicherheitscheck:
Schrauben, Bremsen, Luft
1.) Schrauben: Sind alle Befestigungsschrauben bzw. Schnellspanner ausreichend festgezogen? Wichtige Verschraubungen befinden sich am Lenkervorbau, an den Laufrädern und am Sattel.
2.) Bremsen: Bei starken Temperaturunterschieden kann es vorkommen, dass sich Kondenswasser in den Schaltzughüllen sammelt, gefriert und die Bremsen blockiert. Überprüfe daher, ob Vorder- und Hinterradbremse einwandfrei funktionieren. Ziehe dazu ein paar Mal die Bremshebel, drehe am Vorder- bzw. Hinterrad und beobachte, ob die Bremsen eine gute Bremswirkung erzielen und nicht schleifen. Kontrolliere auch die Dicke der Bremsbeläge, denn durch den Schmutz im Winter verschleißen diese schneller. Sind die Rillen auf den Belägen nicht mehr zu sehen, ist es Zeit, sie zu ersetzen.
3.) Luft: Überprüfe, ob die Reifen genügend Profil und Luft haben – der minimale und maximale Luftdruck ist an den Reifenflanken angegeben. Im Winter kannst du dich am unteren Wert orientieren, da der Reifen bei einem niedrigeren Luftdruck mehr Auflagefläche und somit eine bessere Bodenhaftung hat. Vorsicht: Bei zu geringem Reifendruck ist das Pannenrisiko deutlich höher. Prüfe die Reifen auch auf äußere Beschädigungen und Fremdkörper.